"Liebe Olympier,
Hamburg hat gewählt.
Das No zu Olympia in Hamburg ist als demokratisches Votum hinzunehmen. Erfreuen kann das Ergebnis niemanden. Auch die vermeintlichen Sieger nicht.
Vielmehr hat Hamburg eine große Chance verpasst. Das ist ärgerlich. Für Hamburg aber auch für den deutschen Sport. München ' 72 und London ‘12 stehen als Beispiele für gelungene Stadtentwicklung, die ohne die Spiele nicht, zumindest nicht so rasch stattgefunden hätte. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass die jetzt vermeintlich eingesparten Mittel nun für die von den Olympia- Gegnern als bedürftig benannten anderen Problembereiche zur Verfügung stehen.
Ärgerlich ist auch die unredliche Diskussion um die Finanzierung der Spiele. Die Rede war immer von mehr als 11 Milliarden Euro. Dabei wurden selten die Durchführungskosten sauber von dem viel größeren Teil der Kosten für die Infrastruktur getrennt. Eine Infrastruktur, die ja in der Ausrichterstadt verbleibt. Auch wandern die „gewaltigen“ Einnahmen keineswegs in die Taschen einiger weniger, wie die Olympiagegner immer behaupten. Zum größten Teil fließen die Einnahmen weiter an die internationalen Fachverbände und in olympische Solidaritätsprojekte, also unmittelbar zurück in den Sport.
„Ein so kurzsichtiges Denken habe ich den Menschen meiner Heimatstadt nicht zugetraut,“ sagt ein schockierter Hockey- Olympiasieger Moritz Fürste. Dem ist nichts hinzuzufügen."
Kommentar des Geschäftsführers der DOG Zweigstelle Darmstadt, Till Lufft