asc-Vorstandsmitglied gibt in München 2023 eine halbwegs geglückte Marathonpremiere
Seit seinem beruflichen Wechsel ist es aus sportlicher Sicht um Axel Dietrich eher ruhig geworden, aber aus der Ferne ist und bleibt er ein treuer und zuverlässiger Beschicker der asc-Website. Und bei den Laufveranstaltungen seines Clubs ist er natürlich aus dem Organisationsteam nicht wegzudenken. So wird Axel auch beim Darmstadt Cross im November wieder im rastlosen Einsatz sein. Bühnenaufbau, Streckengestaltung – einer, der gerne anpackt und sich erst dann zufriedengibt, wenn alles nahezu perfekt ist und sich zudem über unsere reichhaltige Kuchen-Brötchen-Theke freut.
In seiner Wahlheimat stand am zweiten Oktobersonntag 2023 eine besondere Herausforderung an. Freilich nicht die Landtagswahlen im Freistaat, sondern die läuferische Herausforderung über 42,195 km. 12 Wochen Vorbereitung, mit Höhen und leichten Tiefs, Lauffreude gepaart mit Fleiß, Konstanz und Beharrlichkeit sind gewiss unerlässlich, wenn man sich auf dieses zweifellose Abenteuer einlässt.
Axels Plan ausgeklügelt und mit dem hohen Ziel einer Sub-2:40er-Endzeit in den Beinen. Ein leckeres Abendessen mit den asc-Kollegen nahe dem Olympiapark und eine nahezu perfekte Einstimmung auf das Marathonereignis. Doch Axel hatte die Rechnung diesmal nicht mit den Streckenposten am Streckenrand gemacht. Nahe des Odeonplatzes („Es lief gut, ich war exakt im Plan“) nahm jedoch das Verhängnis seinen Lauf. Mag sein, dass woanders die Freude über Bonusmeilen groß ist, beim Marathon ist ein Mehr an Metern verhängnisvoll. Um es vorweg zu schicken, die Tops der Männer und Frauen wurden rasch vom Rennleiter auf die richtige Spur gebracht bzw. durch zwei Zusatzrunden im Olympiastadion auf die Gesamtdistanz geführt.
Nicht so die ambitionierten Läufer im Bereich zwischen 2:30 und 2:50 Stunden. „Auf meiner Uhr waren es 2,3 km!“, rief Axel seinen asc-Kollegen zu und schimpfte im Chor mit der Laufgruppe über die Unzulänglichkeit der Organisation. „Eigentlich war ich auf Kurs 2:40, die ersten Zwischenzeiten haben gestimmt!“ Doch stattdessen befand er sich nach der Fehlleitung plötzlich in der 3:00-Stunden-Gruppe wieder. „Der Rennleiter hat die Fehlleitung der Männer festgestellt und diese nach 100 Meter wenden lassen. Um die dahinter folgenden Läufer hat er sich nicht gekümmert und auch nicht dafür gesorgt, dass die Streckenabsperrung korrigiert wird. Das war ganz schwach! Bei den vielen Begleitern in Autos und auf Fahrrädern hätte zumindest einer dort stehen bleiben und veranlassen müssen, dass die Gitter umgehend korrigiert werden!“
Im Englischen Garten wartete mit Falko Will ein weiterer Alt-asc‘ler und zeigte sich nicht minder erstaunt, dass sich nach der Spitze der Männer und Frauen (nahezu ausschließlich mit afrikanischen Läufer bestückt) eine Riesenlücke auftat – und dies zu einem Zeitpunkt, bei dem im Normalfall ein geschlossenes Läuferfeld zu erwarten gewesen wäre.
Natürlich wurden rund um Axel die weiteren Kilometer hektisch, schließlich wollte man die verlorene Zeit wieder etwas kompensieren. Und die Folge: Seitenstiche bei km 26, Temporeduzierung usw. Der „Rest“ war letztlich ein Kampf gegen den inneren Schweinehund. Und endlich: Das Ziel im Olympiastadion. Statt Freude über die vollendete Premiere eher Frust und Unverständnis ob der fehlerhaften Lenkung der Läufer. Die Transponder-Zeitmessung ergab 2:53:42 (brutto) bzw. 2:53:33 (netto) und einen beachtlichen 54. Platz unter den 4.158 Finishern, zudem Rang 6 der Mastersklasse M35.
„Nach den absolvierten 42,195 km hatte ich 2:44:09 Stunden gestoppt. Das stimmt mich dann doch zufrieden, zumal es mein erster Marathon war. Jetzt gilt es, das dreimonatige Training zu analysieren!“ Nach drei Tagen Abstand jedenfalls kling Axel nicht so, als ob es keinen weiteren Marathon mehr geben würde…!