Aaron Giurgian krönt seine eindrucksvolle Entwicklung auch 2019 mit dem DM-Titel
Platz 8 für Christoph Schrick über 1.500 m
Ulm, 26.07.2019
Deutsche Jugendmeisterschaften 2019 (U20/U18)
15:40 Uhr Stadionansage:
„Finale über 110 m Hürden der männlichen Jugend U18. Die Bahnverteilung: Bahn 1 …
Bahn 4: Aaron Giurgian (asc Darmstadt), der Vorlaufschnellste mit 14,07 sec, Süddeutscher U18-Meister 2019 und Deutscher Meister 2018 der U16 über 80 m Hürden, …"
Aaron (geb. Mitte Dezember 2003), mit seinen 15 Jahren der absolute Youngster im Starterfeld – alle Konkurrenten gehören dem älteren Jahrgang 2002 der Altersgruppe U18 an – strahlt Konzentration, Selbstvertrauen und Entschlossenheit aus.
Die Kommandos: Auf die Plätze – als Letzter kommt Aaron im Startblock zur Ruhe – fertig – der Starter lässt sich Zeit – Schuss:
Das Feld schnellt geschlossen aus den Blöcken.
Sieben Starter gehen im Gleichtakt (aber unterschiedlicher Technik!) über die erste Hürde.
Hürde 5 passieren die Athleten auf Bahn 3 bis 5 noch fast gleichzeitig.
Aaron und Tim Rummelhagen (Bahn 3) setzen sich leicht ab und stürmen im Gleichschritt auf Hürde 8 zu.
Aaron scheint dann aber den Turbo zu zünden und landet hinter der letzten Hürde mit ca. 1 m Vorsprung,
(Kommentar nach dem Rennen: „Ich habe gespürt, dass einer neben mir schneller wird, dann habe ich mich nach Hürde 8 extrem angestrengt.“)
kann seinen Schlussspurt allerdings nicht hundertprozentig kontrollieren, rettet sich aber doch gegen den aufkommenden Konkurrenten Tim Rummelhagen hauchdünn als Erster ins Ziel.
13,85 sec gegenüber 13,86 sec! Jubel pur!
Start, Lauf und Sieg – Deutscher U18-Meister über 110 m Hürden!
Und das am Geburtstag des frühzeitig verstorbenen Vaters Liviu Giurgian – welch ein Geschenk und welche Emotionen!
Was für Zeiten! Beide Athleten haben sich gegenüber ihren Vorleistungen von 14,23 sec bzw. 14,24 sec zum Zeitpunkt der Meldung exakt um beachtliche 0,38 (!) Sekunden gesteigert! Sie belegen nun die Plätze 10 und 12 in der aktuellen Bestenliste 2019 des Europäischen Leichtathletikverbandes für die U18; Aaron sogar mit der zweitbesten Zeit im Jahrgang 2003. Mit der Leistung kann Aaron für 2020 mit den Europäischen U18-Meisterschaften in Rieti liebäugeln.
Kleine Episode am Rande:
Ein Konkurrent fragte Aaron nach dem Lauf: „Du bist Jahrgang 2003?“, was er wohl aus der Ansage „U16-Meister 2018“ vor dem Start geschlossen hatte. Aaron: „Ja, Dezember 2003!“ Der Frager fasst sich an die Stirn und stöhnt: „Mein Gott!“
Wer den Lauf verpasst hat, kann im Video die Spannung nachempfinden.
Zwei Stunden nach dem Hürdenfinale absolvierte Aaron ein weiteres Rennen mit der 4x100-m-Staffel der StG Gelnhausen/Darmstadt. Mit Benedikt Haug und den Gebrüdern Juan-Esteban und Juan-Sebastian Kleta hatten sie sich mit der siebtbesten Zeit für die Meisterschaft in der U18 qualifiziert. Leider platzte dann aber der Traum vom Endlauf durch Überlaufen des letzten Wechsels zwischen Esteban und Sebastian. Angesichts des Erfolges von Aaron war die Enttäuschung aber schnell verflogen.
Über 1.500 m der U18 stellte sich Christoph Schrick – wie Aaron Jahrgang 2003 – der überwiegend älteren Konkurrenz. Mit 4:04,20 min gemeldet, hatte er die sechstbeste Vorleistung auf der Starterliste. Im Vorlauf am Freitag nahm Christoph nach verbummelten 1.000 Metern das Heft couragiert in die Hand, ging an die Spitze, steigerte nochmals auf den letzten 200 Metern und wurde dann nur von einem Konkurrenten überholt.
Das Finale begann als typisches Meisterschaftsrennen noch langsamer als der Vorlauf. Christoph versuchte wieder mehrfach nach vorne zu gehen. Die Konter kamen aber jeweils prompt. Als dann ca. 200 m vor dem Ziel die Post abging, hielt er sich zunächst wacker auf den Plätzen 3 oder 4. Etwa 50 Meter vor dem Ziel hatte er aber sein Pulver verschossen und gegenüber einem Pulk von vier Läufern nichts mehr zuzusetzen. Denkbar knapp hinter den Plätzen 5 (4:15,27 min) bis 7 (4:15,60 min) konnte sich Christoph auf Position 8 nach 4:15,65 min schließlich aber doch noch über eine Urkunde freuen und darüber, dass er der schnellste 2003er war. Also Blick voraus!
Für den Stabhochsprung der MJ U18 hatte sich Alexander Disqué mit 4,31 m qualifiziert. Nach mühelos jeweils im ersten Versuch übersprungenen Höhen von 4,00 m und 4,15 m fehlten bei 4,30 m die notwendige Konzentration und Dynamik. So musste sich Alexander mit Platz 12 begnügen. Mit 4,30 m im ersten Versuch hätte er sich wie vor zwei Jahren bei der U16-DM wieder mit Jan Volkmar aus Eschwege Rang 8 geteilt.
Julia Fenn hatte sich für zwei Einzelstarts in der WJ U20 qualifiziert. In der aktuellen Bestenliste war sie im Speerwurf mit 44,07 m auf Platz 17 und im Kugelstoßen mit 12,08 m auf Rang 26 zu finden. Beim ersten Start am Sonntag konnte sich Julia mit dem starken Regen beim Speerwurf nicht anfreunden und blieb mit 37,42 m deutlich unter ihrem Leistungsvermögen; Platz 18. Den gleichen Platz brachten ihr 11,67 m beim Kugelstoßen ein.
Ferner am Start bei diesen Deutschen Jugendmeisterschaften waren asc-Athleten in den 4x100-m-Staffeln der StG Gelnhausen/Darmstadt bei der WJ U18 und MJ U20. Beide konnten leider nicht in Bestbesetzung antreten.
Bei der MJ U20 fehlte der stärkste Läufer, Felix Bornhofen (2000) vom asc, wegen Achillessehnenbeschwerden, der deshalb auch im Weitsprung leider nicht antreten konnte. Mit 43,71sec blieb die Staffel mit dem asc´ler Alexander Wienold ca. 3 Zehntel über ihrer Bestzeit, belegte nach den drei Zeitläufen aber immerhin Rang 14.
Bei der WJ U18 fehlte ebenfalls die stärkste Läuferin Dana Schubert vom TVG. Mit Nadin Almasan (2003) und Cara Esser (2002) vom asc erzielte die 4x100-m-Staffel 49,78 sec, was unter 36 Staffeln auch für den B-Endlauf nicht reichte; 48,74 sec hätten es sein müssen.
komplette Ergebnisliste zu den Deutschen Jugendmeisterschaften 2019