Steffen Schattner Top: Vizemeister über 400 m
Dennis Hutterer kann wieder angreifen: Platz 8 im Hochsprung
Bei den Deutschen Jugendhallenmeisterschaften 2014 am 15./16.02.2014 in Sindelfingen war der asc Darmstadt zwar nur mit 2 Athleten vertreten, diese machten aber eine ausgesprochen gute Figur. Steffen Schattner unterstrich über 400 m seine rasant aufsteigende Form, pulverisierte auf der engen Hallenrundbahn neben seiner aktuellen Hallenbestzeit auch gleich noch seine Freiluftbestleistung und wurde für zwei äußerst couragierte Rennen im Vorlauf und Endlauf mit dem Deutschen Vizemeistertitel sowie einer U 20-Länderkampfnominierung des DLV belohnt. Mehrkampftalent Dennis Hutterer konnte nach langer Zwangspause endlich wieder im Wettkampf antreten und belegte im Hochsprung Platz 8.
Steffen Schattner: Hauptdarsteller im 400 m-Krimi
Nach bereits großartiger Hallensaison hatte sich Steffen Schattner selbstbewusst und zielstrebig auf den Weg zum geplanten Höhepunkt seiner Hallensaison gemacht - 400 m bei den „Deutschen". Mit seiner Zeit von 49,54 sec im einzigen 400m-Rennen der Hallensaison stand zwar "nur" ein 9. Rang in der aktuellen DLV-Bestenliste zu Buche, nach starken Trainingswerten, vor allem aber deutlichen Verbesserungen auf den Unterdistanzen – Schwerpunkt der bisherigen Saison – war das A-Finale das erklärte Ziel.
Für den Vorlauf am Samstag bedeutete dies, dass er eine der vier besten Zeiten der 16 Starter erzielen musste. Entsprechend couragiert legte Steffen auf der engen, ungünstigen Innenbahn los und ordnete sich nach 150 m zunächst ganz vorne ein. Nach hartem Kampf mit dem Bergedorfer Jakob Krempin im weiteren Rennverlauf mit mehrfachem Führungswechsel überquerte Steffen die Ziellinie als Zweiter in starker Bestzeit von 49,17 sec. Als sich diese schließlich als die zweitschnellste Zeit der Vorläufe insgesamt herausgestellt hatte, war damit der anvisierte Platz im A-Finale am nächsten Tag gesichert.
Die Genugtuung, das Minimalziel erreicht zu haben, gepaart mit dem Gefühl, dass es am Sonntag auf der zugelosten günstigeren Bahn 3 noch schneller gehen könnte, ließ Vorfreude auf den nächsten Tag aufkommen. Auch das regenerationsförderliche Abendessen und der Abend konnten sichtlich genossen werden.
Gut ausgeruht und mit „breiter Brust" ging es dann am frühen Sonntagnachmittag zum neu definierten „Projekt Medaille". Steffen konnte sich an dem auf Bahn 4 vor ihm laufenden Vorlaufsieger Jakob Krempin orientieren und ging mit ca. 5 m Rückstand hinter diesem in die zweite Runde, schon mit deutlichem Vorsprung vor den beiden anderen Finalisten. Steffen saugte sich im Windschatten des Bergedorfers, dessen Vater und Trainer einst den großen Ingo Schultz entdeckt und zum Vizeweltmeister/Europameister über 400 m geformt hatte, immer näher heran, so dass beide fast gleichauf aus der letzten Kurve kamen. Jakob konnte Steffens fulminanten Schlussspurt auf der kurzen Zielgeraden gerade noch kontern und schließlich durch Hechtsprung mit anschließender Rolle 3 Hunderstel Vorsprung ins Ziel retten. Bei den Regeln des Skilanglaufs, wo die Fußspitze über die Platzierung entscheidet, hätte Steffen deutlich vorne gelegen. Aber kein Grund, die Sportart zu wechseln - trotz des hauchdünn verpassten Titels überwog schließlich die Freude über das großartige Rennen von Steffen, die GEWONNENE Silbermedaille sowie die Klasse-Zeit von 48,98 sec! Die Dramatik dieses Wimpernschlag-Finales kann unter leichtathletik.TV nacherlebt werden.
Dieser Erfolg mit der beeindruckenden Leistungssteigerung hilft nun auch den "Seuchensommer" 2013 zu vergessen, in dem Steffen wegen der erst sehr spät diagnostizierten Virus-Infektion über die 400m nicht so richtig ins Rollen kommen konnte und bei den Jugendmeisterschaften schon im Vorlauf sang- und klanglos hängen geblieben ist. Glückwunsch zu diesem Erfolg nur rund ein halbes Jahr später!
Zusätzlich zu der wohlverdienten Silbermedaille erhielt Steffen anschließend - quasi als I-Tüpfelchen zu der famosen Leistung - noch eine unerwartete besondere Belohnung durch den DLV: Die Nominierung für den U20 Junioren-Hallenländerkampf gegen Italien und Frankreich am 01.03.14 in Halle/Saale. Dieser erste Start im Deutschland-Trikot ist für ihn und seinen erkrankten Trainer Klaus Daum, der Steffen seit dessen ersten "Gehversuchen" beim asc Darmstadt im Herbst 2009 trainiert und betreut, eine ganz besondere Ehre und Auszeichnung. Nach diesem Start in Halle als "Zugabe" geht es dann in das Aufbautraining für die kommende Sommersaison, die Steffen nun vielversprechend erscheinen kann und mit der U20-Weltmeisterschaft in Eugene ein wirklich lohnendes Ziel bietet.
Dennis Hutterer meldet sich mit ansprechender Hochsprung-Platzierung zurück
Nach langer, durch Verletzung und Krankheit bedingten Wettkampfabstinenz von rund 8 Monaten nutzte asc-Mehrkämpfer Dennis Hutterer im Hochsprung die Gelegenheit zu einer ersten Standortbestimmung. Nach sehr gutem Einspringen stieg er bei 1,95 m in den Wettkampf ein, die er im ersten Versuch so souverän übersprang, dass er die nächste Höhe von 1,99 m ausließ. Bei seinen Versuchen an den folgenden 2,02 m zeigte sich jedoch, dass - bedingt durch die fehlenden Trainingssprünge - der Anlaufrhythmus und im Gefolge der Abstand zur Latte noch nicht so stimmte wie es sein musste. Dennis streifte die Latte leider dreimal knapp von der Auflage, so dass er sich mit 1,95 m und (immerhin) Platz 8 im Gesamtklassement, das der Aschheimer U-20 Europameister Tobias Potye mit guten 2,16m für sich entschied, zufrieden geben musste. Dass er hier sehr rasch wieder zu deutlich größeren Höhen in der Lage ist, war augenscheinlich.
Die wichtigste Erkenntnis für Dennis an diesem Wochenende war jedenfalls, dass er wieder Vertrauen in seinen Körper haben kann und ihn einstweilen keine Probleme mehr davon abhalten, bald wieder aktiv im deutschen Mehrkampfgeschehen mitzumischen. Nun steht in drei Wochen erst einmal das Abitur vor der Haustür. Danach soll es dann verstärkt ans Techniktraining gehen.