Bei idealem Leichtathletikwetter sind 21 Athletinnen und Athleten des asc bei den Hessischen Leichtathletikmeisterschaften der Aktiven und der Jugend U18 am 21./22.06.2014 in Wetzlar gestartet. Mit 4 Titeln, 3 Silber- und 3 Bronzemedaillen, 7 weiteren Platzierungen auf den Plätzen 4 bis 8 und vielen neuen Bestleistungen war die Bilanz erfreulich. Zwar konnten nicht alle sicher geglaubten Titel errungen werden, dafür nutzten andere asc-ler die Gunst der Stunde.
Die Siegerinnen und der Sieger
Christina Kiffe siegte im Speerwurf der Frauen mit leichter Verbesserung ihrer Bestweite auf 47,98 m deutlich vor ihren Konkurrentinnen. Christina hatte am Vortag auch schon im Kugelstoßen der Frauen mit der Weite von 13,10 m Platz 3 belegt.
Knapper und spannender als beim Speerwurf der Frauen war es anschließend bei der WJ U18: Leandra Meyer übertraf im ersten Versuch erstmals die 40 m-Marke, und zwar mit 41,32 m deutlich. Damit lag sie lange - vermeintlich sicher - auf Platz 1 bis sie von Anne Meister (LAV Kassel) mit einer Steigerung auf 41,75 m im 5. Versuch überflügelt wurde. Nervenstark stellte Leandra unmittelbar danach mit 41,86 m die Reihenfolge wieder klar.
Beide Athletinnen wiederholten damit ihre Erfolge bei den Winterwurfmeisterschaften 2014.
Mit ihrem Sieg im Speerwurf machte Leandra ihren „Salto nullo" wieder wett, der ihr am Vortag beim Stabhochsprung unterlaufen war – in „bester" Gesellschaft mit der hohe Favoritin Juliane Schulze (SSC Bad Soden-Allendorf). Nach dem Ausfall der beiden Favoritinnen nutzte Leandras Vereinskameradin Selina Reitz nach feiner Steigerung ihrer Bestleistung von 3,22 auf gute 3,40 m die Gunst der Stunde und konnte einen weiteren Titel in der Klasse WJ U18 nach Darmstadt holen.
Mit viel Selbstvertrauen nach seiner neuen Bestzeit von 15:23,07 Minuten am 28.05.14 in Koblenz, sicherte sich Axel Dietrich über 5000 m Titel Nummer 4 mit klug aufgebautem, souveränen Lauf in der Männerklasse in der soliden Zeit von 15:34,18 min.
Die zweiten und dritten Plätze
Platz 2 erlief sich „Kollegin" Sylvie Müller über 1500 m der Frauen. Mit 4:51,04 Minuten blieb sie ca. 7 Sekunden über ihrer Bestzeit, die etwa der Zeit der Siegerin entsprochen hätte.
Ebenfalls mit Platz 2 belohnte sich Pauline Neff im Dreisprung der WJ U18. In ihrem zweiten Wettkampf überhaupt steigerte sie sich bei 1,1 m/s Gegenwind auf 10,41 m.
Auch ohne Titelgewinn war das Wochenende für die Sprintergruppe des asc erfolgreich:
Den Auftakt machte im Weitsprung der Männer Tobias Daum, der sich mit 6,81m den dritten Rang sicherte und letztlich nur knapp am Titel (6,90m) vorbeischrammte. Nach längerer verletzungsbedingter Weitsprungabstinenz deutete er sein Potential für Weiten deutlich jenseits der 7m-Marke aber an.
Nur 3 Minuten nach seinem letzten Versuch im Weitsprung verfehlte Tobias in den 100m-Vorläufen mit 11,25 s bei deutlich spürbarem Gegenwind (-1,4m/s) seine Bestzeit (11,20 s) nur knapp, qualifizierte sich aber souverän für die nächste Runde.
U 20 Viertelmeiler Steffen Schattner qualifizierte sich im Männerrennen in neuer Bestzeit von 11,24 s ebenfalls für den Zwischenlauf, verpasste dort dann mit 11,25 s das Finale um lediglich 2 Hundertstel denkbar knapp.
Einen sehr guten Tag erwischte der schnellste asc-Sprinter Florian Daum. Nach lockerem Aufgalopp von 11,00 s über die Kurzsprintdistanz im Vorlauf bei etwas Gegenwind (-0,9m/s) konnte er bereits im Zwischenlauf - wiederum bei leichtem Gegenwind von -0,7m/s - seine Bestzeit um eine Hundertstel auf 10,76 s verbessern. Im Finale gelang ihm dann dank günstigerer Bedingungen mit Rückenwind (+1,3m/s) eine weitere Steigerung auf sehr gute 10,65 s. Im schnellsten Finale bei hessischen Meisterschaften seit 2010 bedeutete dies Rang 3. Leider fehlt Florian damit noch die Winzigkeit von 0,05s zur Norm für die DM der Aktiven.
Nach den gelungenen 100 Metern des ersten Tages hatte Florian für den nächsten Tag nur noch eines im Sinn: Die DM-Norm über 200 m von 21,60 s zu unterbieten. Dafür gab er bereits im Vorlauf Vollgas und konnte im Alleingang in 21,68s die schnellste Zeit erzielen. Die Hoffnungen auf ähnliche Windunterstützung zum Finale wie am Vortag erfüllten sich leider nicht. Dennoch gelang es Florian in 21,56 s (-1,0m/s) sein Ziel zu erreichen und am Ende sogar Rang 2 hinter dem hohen Favoriten Felix Göltl (21,22s) zu belegen. Somit hat Florian zumindest schon mal einen Einzelstart für Ulm sicher und kann den Fokus nun bis zum Meldeschluss nochmals auf die Kurzdistanz legen.
Auch bei „Vielstarter" Tobias Daum platzte über die halbe Stadionrunde (200 m) nun der Knoten. Bei Gegenwind von -1,0 m/s konnte er sich im Vorlauf auf 22,06s steigern, was auf eine Zeit unter der 22 s-Grenze in naher Zukunft hoffen lässt.
Diese Grenze durchbrach Steffen Schattner mit 21,95 s sogar bereits im Vorlauf und konnte somit auch sein Mindestziel über diese Strecke für dieses Jahr bereits abhaken und eine hervorragende Basis für das entscheidende Qualifikationsrennen für die U20-WM über 400 m bei der Junioren-Gala in Mannheim legen. Den positiven Eindruck sowie das Potential für noch schnellere Zeiten bestätigten beide knapp 2 Stunden später in den Finals erneut. Tobias (nach eigenen Angaben bereits schon stehend K. O.) verpasste in 22,14 s den Sieg im B-Finale (welches ähnlich schnell besetzt war wie so manches A-Finale der letzten Jahre) nur um 2 Hundertstel und belegte am Ende Gesamtrang 8. Steffen blieb ebenfalls noch einmal unter seiner alten Bestzeit und sicherte sich im sehr schnellen A-Finale am Ende Rang 5 in 22,13 s.
In den nächsten Wochen stehen mit der Süddeutschen Meisterschaften in Regensburg sowie der gleichzeitig stattfindenden Junioren-Gala in Mannheim weitere Höhepunkte für die Sprinter an. So hofft Steffen Schattner, sich nach bislang schon sehr erfolgreicher Saison in Mannheim endgültig einen Platz in der deutschen 4x400m-Staffel für die U20-Weltmeisterschaften in Eugene zu sichern. Neben Florians Einzelnorm über die 100m hoffen die Sprinter insbesondere auch noch auf die DM-Staffel-Qualis, sowohl in der 4x100m-Staffel als auch in der 4x400m-Staffel.
Über 400 m der Frauen startete die noch dem jüngeren Jahrgang der WJ U20 angehörende Marie Fritzler (1996) „hoch" – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, erkämpfte sie sich doch Platz 3 in respektablen 59,40 s. Über 200 m schrammte sie mit 25,77 s denkbar knapp am Frauen-Endlauf vorbei. Die Hessischen U20 Meisterschaften Mitte Juli in Gelnhausen können also kommen.
Die Sprinter der MJ U18 konnten ebenfalls mit guten Zeiten aufwarten. Lukas Bischof verbesserte sich im Vorlauf deutlich auf 11,73 s. Im Zwischenlauf verpasste er die Chance auf den Endlauf leider durch einen Fehlstart. Lally Jawo unterbot im Vorlauf erstmals die 12s-Grenze. Mit seinen 11,83 s rückte er nach Verzicht eines Qualifizierten in den Zwischenlauf nach, konnte den Start aber in Unkenntnis dieser Tatsache nicht wahrnehmen, da dies von der Wettkampfleitung nicht rechtzeitig bekannt gegeben worden war. Auch über 200 m steigerten beide ihre Bestzeiten deutlich: Lally auf 23,69 s und Lukas auf 23,82 s. Lukas startete auch noch im Weitsprung der MJ U18. Seine gute Beschleunigung konnte er hier leider noch nicht zufriedenstellend in Weite umsetzen, so dass am Ende mit 5.86 m (Platz 8) nicht ganz die erhoffte Weite heraussprang.
Weitere Platzierungen
Im Stabhochsprung der Männer belegten Patrick Hutterer und Constantin Wiedenroth mit jeweils 4.50 m die Plätze 4 und 5.
Bei den 110 m Hürden der MJ U18 fand Max Kappesser nach Bestzeit im Vorlauf von 15.05 s im Endlauf seinen Rhythmus nicht und musste sich mit 15,25 s und Rang 6 zufrieden geben. Nachdem Max dann auch noch einen „salto nullo" im Stabhochsprung der MJ U18 fabriziert hatte, stand fest, dass dies nicht sein Wochenende war. Seinen - im Vergleich zur Konkurrenz – spektakulär hohen Versuchen bei seiner Anfangshöhe fehlten jedoch die Tiefe zur Anlage hin und auch die letzte Konzentration. Damit konnte er seine Titel-Serie bei den „Hessischen" leider nicht fortsetzen – allerdings: Bei den „Süddeutschen", Anfang Juli soll es besser werden!
Unserer zweiter Springer, Julian Köhl, konnte seine Stabhochsprungbestleistung dagegen deutlich auf 3,20 m steigern; was allerdings nicht (wie bei Selina) zum Sieg reichte, doch immerhin zu Platz 5.
Im Diskuswurf der MJ U18 reichten Nick Sallander 34,35 m zwar zum 6. Platz, aber nicht zu seiner Zufriedenheit - angesichts der Tatsache, dass mit 36,37 m der dritte Platz „weggegangen" ist. Sven Dunkel landete hier mit 32,75 m auf Platz 10.
vollständige Ergebnisliste des HLV