Dennis Hutterer siegt im 5- und 10-Kampf, im Hochsprung über 2,08 m
Insgesamt 10 asc-Titelgewinne von den Schülern, über die Jugend bis hin zu den Männern
Geringe Teilnehmerzahlen in den höheren Klassen
Im Unterschied zu den Vorjahren, als sie im heimischen Bürgerpark stattfanden, waren die diesjährigen Hessischen Mehrkampfmeisterschaften nach einem (allerdings nicht klar erkenntlichen) Rotationsprinzip ins Kasseler Auestadion vergeben worden. Und obgleich der Wettergott an beiden Tagen trotz drohender Güsse ein Einsehen hatte, fand sich kein einziger Trainer oder Athlet, der nicht lieber wieder nach Darmstadt gekommen wäre. Der Reiz einer leeren Fußballbetonschüssel für rd. 18.000 Zuschauer, gepaart mit etlichen, z. T. vermeidbaren Organisationsproblemen, die einer Nachbesprechung und Auswertung bedürfen, hält sich nun einmal in eng überschaubaren Grenzen.
Gleichwohl: alle asc-Athletinnen und –Athleten ließen sich nicht beeindrucken, sondern – das darf man wohl ausnahmsweise einmal so sagen – „räumten ab", vor allem in den männlichen Klassen. Lohn der beiden Tage Anstrengung: 10 Titelgewinne von den Schülern, über die Jugend bis hin zu den Männern – zwei Tage, die zeigten, dass die breit angelegte Nachwuchsarbeit des asc Früchte trägt.
Nicht zu übersehen leider aber auch ein anderer Trend, der den Mehrkampf noch härter trifft als die übrigen Disziplinen der Leichtathletik – die Teilnehmerzahlen lassen nämlich umso mehr zu wünschen übrig, je älter die Klassen werden. Um die Attraktivität der Königsdisziplin der Leichtathletik, des Mehrkampfs, zu steigern, bedarf es eben doch einiger Überlegungen mehr, als der Durchsetzung eines wie auch immer gearteten Veranstaltungs-Rotationsprinzips. Doch zu den asc-Erfolgen:
In der Männerklasse siegte Constantin Wiedenroth mit 5.739 Punkten. Sein bestes Einzelergebnis hatte er im Stabhochsprung mit 4,50 m. Gemeinsam mit Sebastian Trittenbach (4.939 Pkt.) und Vojtech Antos (4.816 Pkt), unserer Mehrkampf-Stimmungskanone, lagen unsere Männer auch in der Mannschaftswertung (15.494 Pkt.) vorn.
Bei der männlichen Jugend U20, dem Deutschen Titelverteidiger in der Mannschaftswertung aus dem Vorjahr, gaben die Trainer nach einer dreimonatigen unfall- und verletzungsbedingten Trainingspause das Motto aus: „Nur so viel wie nötig", um die Qualifikation für die „Deutschen" nicht zu gefährden, die in drei Wochen im württembergischen Heidenheim an der Brenz stattfinden. Marvin Kappes (4. Platz, 5.567 Pkt.), Maximilian Kappesser (Platz 2, 6.306 Pkt.) und der deutsche U20-Vizemeister der Einzelwertung Dennis Hutterer (6.536 Pkt.) setzen die Vorgabe prima um. In der Schlusswertung sammelte das Trio trotz deutlich gebremsten Einsatzes 18.409 Pkt., womit die Jungs fast 6000 Pkt. vor der Konkurrenz des LTV Neukirchen lagen. Die Mannschaft übertraf damit die für die „Deutschen" geforderte Punktzahl (16.200 Pkt.) dennoch um über 2000 Zähler. Das beste Einzelergebnis erzielte Dennis im Hochsprung, in dem er mit hervorragenden 2,08 m zeigte, dass er auch in langen Pausen nichts verlernt.
Auch die Fünfkampfwertung entscheiden die Jungs für sich: Dennis als Meister mit 3.533, gefolgt von Max mit exakt 3.200 sowie Marvin auf dem Bronzerang mit 3.044 Punkten. Das Erfreulichste am Wochenende: nichts zwickte, keine Probleme – das macht nach der langen sportlichen Durststrecke endlich wieder Hoffnung.
Im Zehnkampf der männlichen Jugend U18 setzte sich Sven Dunkel mit genau 6.400 Punkten am Ende deutlich von den beiden Frankfurtern Philipp Heckmann (6.118 Pkt.) und Andreas Bechmann (6076 Pkt.) ab und beeindruckte vor allem mit gutem Speerwurf (52,14 m) sowie einem ebenso mutigen wie flotten Alleingang über die 1.500 m in 4:44,95 min.
Im Fünfkampf belegte Sven mit 3.296 Punkten Rang drei, gefolgt von Alex Grün (3.034 Pkt.), der sich im Weitsprung über eine neue persönliche Bestweite (6,48 m) freuen konnte. Fabian Reil kam mit 2.795 Pkt. auf Rang 9 ein.
Im Vierkampf der weiblichen Jugend U18 belegte Fiona Neff mit 2.738 Punkten Platz 6, Zwillingsschwester Pauline Platz 21 mit 2.217 Punkten. Im Siebenkampf lag Fiona als Vierte am Ende noch zwei Plätze weiter vorn, Pauline wurde 19.
Im Neunkampf der männlichen Jugend M15 bestätigte asc-Neuzugang Felix Bornhofen seinen „Aufwärtstrend" auf breiter Front. Obwohl er sich am ersten Tag beim Stabhochsprung eine schmerzhafte Stauchung seines rechten Sprunggelenks zugezogen hatte, biss er die Zähne zusammen und kämpfte sich am zweiten Tag zu seinem vierten Hessentitel dieser Meisterschaften. Mit 5.116 Punkten übertraf Felix dabei die geforderte Norm für die Deutschen Mehrkampf-Meisterschaften gleich um über 200 Punkte. Leider kann er aus Urlaubsgründen nicht teilnehmen, möchte sich aber bei den Deutschen Blockmehrkämpfen Ende der Ferien in Lübeck noch einmal der Mehrkampfkonkurrenz stellen. Rang 5 belegte Felix Treichel in einem sehr ausgeglichenen Mehrkampf mit guten 4.726 Zählern. Auf Platz 6 folgte Orissa Handwerk (4.616 Pkt.), der über 100 m mit 11,96 sek. erstmals unter der 12-Sekunden-Marke blieb. Rang 8 nahm Alex Stawitzky ein (4.144 Pkt.), direkt gefolgt von Xaver Bohn (3.933 Pkt.), der sich vor allem über seine Speerwurfleistung von 34,02 m freuen konnte.
Im Vierkampf lag Felix am Ende mit 2.376 Punkten vorn, gefolgt von Orissa auf Platz 3 (2.213 Pkt.), Felix mit 2.135 Zählen auf Rang 4, Alex mit 1.732 auf Platz 10 sowie Xaver mit 1.610 Punkten auf dem 12. Platz.
Summa summarum: Beide Mannschaftwertungen gingen klar an unsere Jungs. Im Neunkampf übertrafen sie mit 14.458 Zählern die Norm für die „Deutschen" klar (14.000) und hatten auch im Vierkampf mit 10.103 Punkten fast 900 Punkte Vorsprung vor der LG Reinhardswald.
Im Siebenkampf der weiblichen Jugend W15 errang Julia Fenn mit guten 3.566 Punkten die Bronzemedaille und hatte dabei im Kugelstoßen (12,47 m) sowie einer neuen persönlichen Bestleistung von 1,47 m im Hochsprung ihre besten Einzelergebnisse. Auch m Vierkampf belegte Julia Rang 3 (2.057 Pkt.).
Im Vierkampf der Jugend W14 verpasste Sina Marie Wissmann mit 1.925 Punkten das „Treppchen" nur um wenige Zähler. Sina Winkelbrandt belegte mit 1.793 Punkten Rang 12. Im Siebenkampf legte Sina Wissmann dann nach und platzierte sich mit 3.378 Punkten auf dem Bronzerang. Sina Winkelbrandt belegte hier Platz 10 (3.111 Pkt.).
Gemeinsam mit Julia reichten die Resultate beider Sinas dann in der Siebenkampf-Mannschaftswertung für den asc mit 10.055 Punkten zu „Silber" hinter dem Königsteiner Leichtathletikverein (10.538 Pkt.)
Allen Athletinnen und Athleten herzliche Glückwünsche!