Jule bei der WU18 – Simone und Alex in den Mastersklassen W40 und W45 – und eine starke Mannschaft auf Goldkurs im tiefen Matschgeläuf der Bäderlandschaft in Sindelfingen
Das DE schrieb treffend: „Die Ambitionen waren groß, der Erfolg sogar noch größer!“ Recht hatte Markus Philipp mit dieser Einschätzung, denn mit sechs Athletinnen und Athleten vier Goldmedaillen zu gewinnen, das zeugt von der Leistungsfähigkeit der Mittel- und Langstreckengruppe im asc.
Den Auftakt machte Jule Behrens, die in der weiblichen Jugend U18 in überlegener Manier das Rennen gestaltete, sodass am Rande der Titelkämpfe viele von dem „neuen Supertalent“ sprachen. Doch Jule möchte gerne mit beiden Beinen auch weiterhin auf dem Boden stehen – und sich vor allem vom (weiten) Umfeld nicht verrückt machen lassen. Die 17-Jährige lief allerdings mit 17:35 Minuten nach der U20-Siegerin Anneke Vortmeier die zweitschnellste Zeit aller Mädchen im Alter zwischen 16 und 19 Jahre. Aber vor allem die Art und Weise, wie Jule diesen Lauf dominierte, das begeisterte. Vom Start des über vier Runden und 4.400 m führenden Wettbewerbs kontrollierte sie das Feld von der Spitze, um in der zweiten Runde bereits mit Tempowechseln schon mal die Leistungsstärke der Konkurrenz auszutesten. Auf der dritten Schleife lief sie dann mit einem bemerkenswerten Antritt innerhalb kürzester Zeit einen Vorsprung von 100 m heraus, den sie in der letzten Runde noch ausbauen konnte. Am Ende lag sie 18 Sekunden vor der Konkurrenz.
„Ich habe schon aufgrund der Vorleistungen der anderen mit dem Titel gerechnet“, sagte Jule nach dem Titelgewinn. „Die Strecke war sehr schwer, mir ist es aber nicht schwer gefallen, mich von der Konkurrenz zu lösen. Wir hatten vereinbart, dass ich erst einmal schaue und dann richtig Gas gebe. Und genau das konnte ich umsetzen.“
Das Familienglück in der Familie Rechel/ Behrens rundete drei Stunden später ihre Mutter Alexandra Rechel ab. Über 5.500 m lief sie in der Wertung der W45-Seniorinnen in 25:16 Minuten zum ebenfalls deutlichen Sieg. Noch schneller war ihre Clubkollegin Simone Raatz, die in 24:24 Minuten klar Beste der W40 war und sich ihren vierten Einzeltitel in Folge in dieser Altersklasse sicherte. „Ein derartiger Schlammparcours ist wirklich nicht mein Ding“, sagte Simone anschließend, „aber ich denke, dass ich meine Berglauf-Qualitäten und meine kämpferische Einstellung einbringen konnte, sodass es irgendwann sogar richtig Spaß gemacht hat“. Im Verbund mit der W40-Neunten Svenja Mann verteidigten die asc-Läuferinnen den im Vorjahr in Ingolstadt errungenen Titel in der Mannschaftswertung der Seniorinnen W35–45 mit 23 Punkten vor dem LC Rehlingen (40) und dem PSV Trier (50).
Überraschend war Sylvie Müller im gemeinsamen Rennen der Frauen, U23-Juniorinnen und Mastersläuferinnen die schnellste der asc-Starterinnen über die 5.500 m langen Strecke. Als 39. des Gesamteinlaufes in 24:18 Minuten lag sie noch sechs Sekunden vor Simone und freute sich über ihr gutes Abschneiden: „Das hat richtig Spaß gemacht. Crosslaufen kann ich, vielleicht habe ich auch von den vielen Rennen während meines US-Aufenthalts profitiert!“
Hingegen kam Christoph Schrick, der in den zurückliegenden Wochen eher auf dem Hallenoval auf weitaus kürzeren Strecken anzutreffen war, mit dem schweren Geläuf überhaupt nicht zurecht und wurde über ebenfalls 4.400 m im Wettbewerb der U18-Jungen nach 16:42 Minuten Achtzehnter.