Hessische „late season“ endet mit den Straßenlaufmeisterschaften 2021 in der Darmstädter Heimstättensiedlung – und mit vier Titeln für die asc-Läufer*innen beim „Heimspiel“
Das Memory Field, seit 2006 die Homebase der Darmstadt Whippets, war am Sonntag Anlaufstation für die hessischen Straßenläufer, die am Ende einer durch Corona-Pandemie erzwungenen „late season“ mit gleich einer Ansammlung von Titelkämpfen auf Bundes- und Landesebene nun in Darmstadt mit den Hessischen Meisterschaften über 10 km (bzw. 5 km Jugend) gefordert waren. Pünktlich zur Siegerehrung der 10-km-Tagesschnellsten durchbrach letztlich sogar noch die Sonne die am Mittag dominierende Nebelsuppe, die Stimmung zudem ausgesprochen entspannt und heiter. Vor allem bei den acht Startern des asc, die mit vier Titeln eine starke Ausbeute feiern durften.
Einen Coup der besonderen Art gelang Simone Raatz. Die W45-Berglauf-Weltmeisterin zeigte sich nach dreijähriger Abstinenz wieder einmal auf der 10-km-Distanz und blieb bei ihrem Alleingang mit Heimspielcharakter mit 35:52 Minuten als einzige Frauenstarterin unter der 36-Minuten-Marke. Und dies zudem noch mit dem Handicap, sieben Kilometer mit einem gelösten Schnürsenkel laufen zu müssen. „Vielleicht muss ich anstelle eines Lauftrainings einen Schnürsenkel-Bindekurs belegen“, scherzte die 45-jährige asc-Läuferin, die Freude über ihren Start-Ziel-Sieg jedenfalls war ihr deutlich anzumerken. „Wenn man im Frühjahr noch eine Bandscheiben-OP hatte, dann sind die Erfolge mit dem WM- und den beiden DM-Titeln und nun die tolle 10-km-Zeit in diesem Jahr besondere Geschenke!“ Und berechnete die sieben eher engen Wendepunkte (!) mit einem Malus von 15 Sekunden ein, vom offenen Schuh überhaupt nicht zu sprechen. Ihre persönliche Bestmarke resultiert übrigens aus 2009 – und steht bei 34:47 Minuten.
Die Darmstädterin war dabei derart furios gestartet, dass die vermeindlichen Favoritinnen wie Anna Starostzik und Franziska Baist oder die überraschend starke Lena Erja Müller schon rasch das Nachsehen hatten und auch mit mindestens 26 Sekunden Rückstand deutlich zurück im Zieleinlauf eintrafen. Aber auch für die weiteren asc‘lerinnen lief es ausgesprochen gut. Emma Waßmer kommt zum Ende des Jahres immer besser in Schwung, als Fünfte der Frauenklasse und Neunte im Zieleinlauf schaffte sie mit 38:39 Minuten ein Resultat im Bereich ihrer Erwartungen. Anke Werner komplettierte als Zweite der W45 (hinter Simone) den starken Eindruck der asc-Frauen, die in der Teamwertung um lediglich zwanzig Sekunden hinter Spiridon Frankfurt Hessischer Vizemeister wurden. Aber damit noch nicht genug für den Frauenbereich: Nora Jägemann stellte sich nach langer Wettkampfabstinenz als W40-Vierte (43:19) in den „Dienst der Mannschaft“, die souverän die Masterswertung gewann. Neuzugang Mathilde Waidelich wurde zudem Sechste der U20 mit persönlicher Bestzeit von 42:18 Minuten.
Titel Nummer vier holte Karim El Malki mit starken 34:22 Minuten in der M40 und hatte dabei fast eine Minute Vorsprung auf die Masterskonkurrenz. Lauf-Kollege Nils Milde wurde zudem Sechster der M45 mit 37:30 Minuten.
Als jüngster asc’ler war zuvor Anas Elouche auf der 5-km-Meisterschaftsrunde in der Jugendklasse MU16 unterwegs und erreichte mit 22:35 Minuten den 8. Platz.