asc-Athletin gelang auf Madeira über die 32 km lange Trail-Strecke ein überzeugender Start-Ziel-Sieg
Eigentlich wollte Simone Raatz 2023 bei den Berglauf-Weltmeisterschaften der Masters auf der zu Portugal gehörenden Insel Madeira über die klassische 9-km-Berglauf-Strecke ins Rennen gehen und ihren 2021 in Telfes errungenen Titel wiederholen, doch eine Zeitplanänderung bedingte wegen der verspäteten Anreise eine neue Strategie und der Start im Trail-Wettbewerb. Dieser führte am dritten WM-Tag über 32,4 km und 1.150 Höhenmeter bergauf und bergab – für die 47-jährige Darmstädterin absolutes Neuland. Und es spricht für die läuferische Klasse, dass sie auch auf diesem eher ungewohnten Terrain Weltmeisterin werden konnte.
„Bergauflaufen kann ich, jedoch ist Bergablaufen nicht meine Stärke. Deshalb musste meine Devise lauten, so viel Vorsprung wie möglich auf den ersten bergaufführenden 15 km auf die Konkurrenz herauszulaufen!“ Am höchsten Punkt der Strecke lag die asc-Läuferin fünf Minuten vor der Portugiesin Vera Bernardo und acht Minuten vor Dee Collins, die beide jüngeren Masters-Kategorien angehörten.
Auch wenn Simone Raatz auf den teilweise steil bergabführenden Passagen unter Krämpfen litt, ihr Vorsprung war nach wie vor komfortabel. „Die Herausforderung für mich war neben der Trail-Strecke vor allem die geringe Orientierung, da ich niemals eine Konkurrentin im Rennen gesehen habe!“ Nebel, Sonnenschein und Starkregen beim Zieleinlauf in Ponta do Pargo begleiteten Simone Raatz auf der 32,4 km langen Distanz. Mit 2:45:08 Stunden erreichte sie als Zweite aller 220 Startenden hinter dem Bulgaren Shaban Mustafa das Ziel. „Der Gesamtsieg bei den Frauen ist natürlich das Sahnehäubchen!“, freute sich Simone im Ziel. Mit einem Rückstand von 3:31 Minuten folgte Vera Bernardo als Gewinnerin der W40 auf Rang zwei. Mehr als 17 Minuten hinter Simone Raatz folgte die W45-Zweite Ghizela Vonica (Rumänien) in der Kategorienwertung. Die zweite Goldmedaille holte Simone im Team-Wettbewerb, hier lag die DLV-Auswahl mit 12 Punkten klar vor Irland (20).